SerrahnEINS e.V. Zentrum für Kultur und Gesellschaft

Das Haus

Kleine Historie zum Haus Serrahnstraße 1

von Gerd Hoffmann, © 2003

In der seit über 30 Jahren verkehrsberuhigten Zone Serrahnstraße erinnern nur noch zwei Gebäude an die alte Zeit, in der der Bergedorfer Hafen eine der bedeutenden Lebensadern Bergedorfs war. Es sind im Straßenanfang das Fachwerkgebäude mit dem Sitz des Gewerkschaftsbüros und am Ende die 1900 hier ansässige Kneipe „Der GoldeneAnker“.

Der heutige Bau, Serrahnstraße 1, gliedert sich in ein quer zur Serrahnstraße (ehem. Kampdeich) stehendes Fachwerkhaus mit einem südlich anschließenden Lagerhaus-Anbau. Beide
Bauten wurden in den letzten Jahren (2001/03) restauriert und sind heute der Sitz der Bergedorfer Gewerkschaften; ein Untermieter ist die Bergedorfer Schiffahrtslinie.

In alten Karten, z. B. in der Bergedorf Karte von 1875 (M 1: 4000), ist das Hauptgebäude gut zu sehen. Eine Reproduktion dieser Karte ist als Druck im Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung erhältlich. Spätere Karten zeigen die Entwicklung des Gebietes beim Überlauf der Bille in diesen oberen Schleusengraben-Teil; der später nur noch mit Serrahn bezeichnet wird. So wurde das südlich anschließende Kampdeich-Gelände parallel zum Schleusengraben stückweise aufgeteilt und verkauft.

Lt. Bergedorfer Stadtbuch überläßt 1838 Franz Ludwig Ahrens „sein außen dem Holstenthor am Kampdeich belegenes Haus (mit 2 Wohnungen) mit 1 Stück Land“ an Johann Nicolaus Mannshardt, dann ist ab 1843 der Zimmermeister Johann Georg Nikolaus Mannshardt der Eigentümer; 1890 kurzzeitig Johannes R. D. Mannshardt mit Joh. W. Oldhaver (war Lehrer an der Stadtschule). 1891 wurde Clas Martin Ludwig Heuer der Eigentümer des gesamten Geländes (heute zw. Hs.Nr. 1 bis Hs.Nr. 9). Nach der Aufteilung dann 1902 wird der Lehrer Joh. Wilhelm Oldhaver als Eigentümer erwähnt, im folgen Johannes Schönwandt mit der „Feuermaterialienhandlung, Serrahnstraße 1″ (Adressbuch von 1908) – in dieser Zeit enstanden auch die Anbauten – und 1921 Johann H. W. Riege, der auch in dieser Branche blieb. Die Familie Riege-Scheer ist hiernach seit mehreren Generationen Besitzer dieses ältesten Gebäudes am Bergedorfer Hafen, das „viel Stadtgeschichte gesehen hat“.

Die letzten Jahrzehnte, bis 1997, hatte „Gummi-Wegener“ hier sein Verkaufsstelle. Nach der Grundüberholung und dem Umbau der alten Lagerräume u. a. zu einem Veranstaltungssaal sind nun seit 2003 die Bergedorfer Gewerkschaften Mieter dieses historischen Gebäudekomplexes.

Zur Serrahnstraße und dem Bergedorfer Hafen

von Gerd Hoffmann, © 1994, 2003

Mitten im Herzen Bergedorfs liegt an der Serrahnstraße der alte Bergedorfer Hafen, in dem noch vor wenigen Jahren Schiffe zum Löschen festmachten. Diese Hafenanlage entstand durch einen Damm, den man im Jahre 1208 quer durch die Bille aufgeschüttet hatte und auf den noch heute ein Teil der Alten Holstenstraße verläuft. Entscheidend für die Hafen-Entwicklung war aber der Bau des Schleusengrabens im Jahre 1443, er schuf eine schiffbare Verbindung zwischen Bergedorf und über die Dove-Elbe zur Strom-Elbe.
Auf der Karte des Artilleriemeisters Hans Frese vom Oktober 1593 ist deutlich zu erkennen, wie man diesen Staudamm von Bergedorf kommend über die Brücke beim Holstentor und bei der Kornwassermühle und von der Holsteiner Seite über das Stauwehr am Ausfluß des Billebeckens erreicht. Dieser Verlauf ist auf der Karte gut zu erkennen. Durch diesen für Bergedorfs Entwicklung entscheidenden Damm entstand auf der einen Seite das aufgestaute Wasser des Billebeckens, womit erst die Voraussetzung für die Anlage des Bergedorf Schlosses als Wasserburg geschaffen wurde, und auf der anderen Seite diente infolge des Gefälles die Wasserkraft zum Betreiben der staatlichen Kornwassermühle. Da aber bei Hochwasser auf der Oberbille die Mühle nicht alles Wasser verkraften konnte, wurde wie bei allen Wassermühlen ein Sturz mit zu öffnenden Schotten in den Mühlendamm eingebaut, der noch heute in Betrieb ist.

Der Name „Serrahn“ ist ein alter technischer Ausdruck, besonders häufig in Mecklenburg, für den Oberlauf oder das Freigerinne einer Wassermühle. Im slawischen Ursprung bedeutet der Ausdruck auch Aalfang. Das Wehr hatte entscheidende Bedeutung für die Regulierung des Wasserstandes in den Vier- und Marschlanden, denn es floß weiter über die Bille in die Elbe und ab 1442 über den Schleusengraben in die Dove-Elbe.

Der Hafen entwickelte sich, wie auch zahlreiche alte Fotos zeigen. So hat hier kurzeitig um 1887 der „Verein für Volkskaffeehallen e.V.“ den Bergedorfer Hafenarbeitern – wie es in alten Unterlagen heißt – für 30 Pfennige „ein strammes Essen“ und für einen halben Groschen eine Tasse Bohnenkaffee serviert. Seit 1902 hat die Serrahn-Brücke als Teil der (Alte) Holstenstraße ihren Namen. Im Jahre 1906 gibt die Landherrenschaft einen Erlaß heraus, wonach Fuhrwerke, deren Gewicht einschließlich Ladung über 800 kg betrug einer „vorher eingeholten Erlaubnis zum Befahren bedurften“. Heute sind Brücke, Wehr und Damm ausgebaut, der Bergedorfer Verkehr seit Ende der 80er-Jahre herausgezogen und die Straßenabschnitte Serrahnstraße und Alte Holstenstraße Fußgängerzone.
Und doch herrscht noch eine kleinstädtische Beschaulichkeit in diesem Bereich des alten Hafens mit dem alten Kran (Urform von 1890, derzeitiger von 1901), mit dem bis in die 60er Jahre Lasten aus Schiffen im Hafenbecken gehoben wurden. Hier florierten einst Holzhandel, Lohgerberei, Bierbrauerei und Kornhandel. 1964 verschwand am Lösch- und Ladekai-Bereich in Höhe der Gastwirtschaft „Zum Goldenen Anker“ der letzte Kran des Schleusengrabens. 1966 wurde die benachbarte Maschinenfabrik Stamp abgerissen (sie verzog zur Kampchaussee, heute Kurt-A.-Körber-Chaussee) und es entstand hier der Woolworth-Kaufhausbau. An die Geschichte des Serrahn-Hafen erinnert nur noch der alte Kran – das heutige Wahrzeichen des Hafenbeckens -, die Gaststätte „Zum Goldenen Anker“ und das alte Fachwerkhaus Serrahnstraße 1.
Geändert am 5. Mai 2025
Die IG Metall ist die größte Einzelgewerkschaft der Welt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern engagieren wir uns für mehr Gerechtigkeit im Betrieb und in der Gesellschaft.
Kontakt

Die IGM in Bergedorf ist erreichbar unter der Tel. 01755630364

Sprech­zeiten

Jeden Montag von 10:00 – 13:00 Uhr persönliches Hilfsangebot für Mitglieder: Beitragsfragen, Vermittlung von Rechtsberatung durch IGM, Arbeitnehmerfragen u.v.m.

Die IG Metall ist die größte Einzelgewerkschaft der Welt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern engagieren wir uns für mehr Gerechtigkeit im Betrieb und in der Gesellschaft.
Kontakt

Die IGM in Bergedorf ist erreichbar unter der Tel. 01755630364

Sprech­zeiten

Jeden Montag von 10:00 – 13:00 Uhr persönliches Hilfsangebot für Mitglieder: Beitragsfragen, Vermittlung von Rechtsberatung durch IGM, Arbeitnehmerfragen u.v.m.

Die IG Metall ist die größte Einzelgewerkschaft der Welt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern engagieren wir uns für mehr Gerechtigkeit im Betrieb und in der Gesellschaft.
Kontakt

Die IGM in Bergedorf ist erreichbar unter der Tel. 01755630364

Sprech­zeiten

Jeden Montag von 10:00 – 13:00 Uhr persönliches Hilfsangebot für Mitglieder: Beitragsfragen, Vermittlung von Rechtsberatung durch IGM, Arbeitnehmerfragen u.v.m.

Die IG Metall ist die größte Einzelgewerkschaft der Welt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern engagieren wir uns für mehr Gerechtigkeit im Betrieb und in der Gesellschaft.
Kontakt

Die IGM in Bergedorf ist erreichbar unter der Tel. 01755630364

Sprech­zeiten

Jeden Montag von 10:00 – 13:00 Uhr persönliches Hilfsangebot für Mitglieder: Beitragsfragen, Vermittlung von Rechtsberatung durch IGM, Arbeitnehmerfragen u.v.m.

Die IG Metall ist die größte Einzelgewerkschaft der Welt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern engagieren wir uns für mehr Gerechtigkeit im Betrieb und in der Gesellschaft.
Kontakt

Die IGM in Bergedorf ist erreichbar unter der Tel. 01755630364

Sprech­zeiten

Jeden Montag von 10:00 – 13:00 Uhr persönliches Hilfsangebot für Mitglieder: Beitragsfragen, Vermittlung von Rechtsberatung durch IGM, Arbeitnehmerfragen u.v.m.

Die IG Metall ist die größte Einzelgewerkschaft der Welt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern engagieren wir uns für mehr Gerechtigkeit im Betrieb und in der Gesellschaft.
Kontakt

Die IGM in Bergedorf ist erreichbar über Martin Kelting,  Tel. 01755630364

Sprech­zeiten

Jeden Montag von 10:00 – 13:00 Uhr persönliches Hilfsangebot für Mitglieder: Beitragsfragen, Vermittlung von Rechtsberatung durch IGM, Arbeitnehmerfragen u.v.m.

ver.di Hamburg – das sind 86 000 Mitglieder aus unterschiedlichen Dienstleistungsbranchen und über 1 000 Berufen. Als größte Einzelgewerkschaft tritt ver.di in Hamburg für die Interessen ihrer Mitglieder in Betrieb und Gesellschaft ein.
Kontakt

Ver.di wird in Bergedorf vertreten durch Frau Maria Westberg, Tel. 040 7389450

Sprech­zeiten

Jeden Dienstag von 10:00 – 14:00 Uhr im SerrahEINS: Persönliches Hilfsangebot für Mitglieder. Beitragsfragen, Vermittlung von Rechtsberatung durch den DGB, Arbeitnehmerfragen u.v.m.